Herz-Jesu-Feuer
Die Geschichte der Herz-Jesu-Feuer geht auf die damaligen Signalfeuer, die an bestimmten Gipfeln zur Einberufung des Landsturms und zur Kommunikation mit entfernten Landsleuten entzündet wurden zurück.
Die bis zum Herz-Jesu-Festtag üblichen Sonnwendfeuer wurden immer mehr durch die Herz-Jesu-Feuer abgelöst, die heute oft in Form von Herzen oder Kreuzen am Samstag oder Sonntag nach dem Herz-Jesu-Fest entzündet werden.
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Herz-Jesu-Fest
1796 kam Tirol, im Zuge der „Napoleonischen Kriege" in größte Kriegsgefahr. Am 10. Mai 1796 besiegte Napoleon die österreichischen Truppen bei Mailand. Nach dem Fall der Festung Mantua standen seine Truppen an der Südgrenze Tirols.
Die Tiroler Landstände erkannten die Gefahr. Auf Grund der fast 90jährigen Friedensperiode wurde jedoch die Landesverteidigung sträflich vernachlässigt und so musste zur Kenntnis genommen werden, dass die verfallenen Grenzfestungen und Verteidigungsanlagen nicht kurzfristig instand gesetzt werden konnten. Das Land wurde im April 1796 in Kriegsbereitschaft versetzt und alle waffentauglichen Männer wurden militärisch geschult und nach drei Wochen wurden an die 7000 Männer an die südliche Grenze geschickt.
Der Abt von Stams, Sebastian Stöckl schlug vor, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen und künftig das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen. Das feier-liche Gelübde wurde am 3. Juni 1796 in der Bozner Pfarrkirche zum ersten Mal abge-legt. Besonderer Wert wurde gelegt, dass das Gelübde das ganze Land betraf und so ein einigendes Band geschaffen wurde. Nicht zu letzt dadurch erhielt der Landsturm einen bis dahin noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen. Als die Tiroler Truppen in der Schlacht gegen die Franzosen und Bayern siegten, war der Wunsch nach einem Festtag „Herz-Jesu" gegeben, dem Papst Pius VI. 1797 zustimmte. Seit damals wird in ganz Tirol das Herz-Jesu-Fest feierlich begangen, wobei es in der Zeit der bayrischen Besatzung neben anderen kirchlichen Festlichkeiten verboten wurde.
Heute kann die jährliche Gelöbniserneuerung im Rahmen des Herz-Jesu-Festes in Frieden und in Freiheit stattfinden.
Die vier Bischöfe des historischen Tirol, Alois Kothgasser (Erzbischof von Salzburg), Manfred Scheuer (Bischof von Innsbruck), Luigi Bressan (Erzbischof von Trient) und Karl Golser (Bischof der Diözese Bozen-Brixen) haben anlässlich des Gedenkjahres zum Herz-Jesu-Sonntag 2009 einen gemeinsamen Hirtenbrief verfasst, in dem sie auf das Thema „Freiheit" eingehen.