Am Seelensonntag gibt es für die Senseler Schützenkompanie Volders immer ein dicht gedrängtes Programm. Nach der Gedenkmesse und dem Gefallenengedenken wird der Schützenjahrtag abgehalten. Diesmal stand auch die Neuwahl des Vorstandes auf der Tagesordnung. Nachmittags rückt die Kompanie nochmals zu einer Gedenkfeier auf dem Volderer Tummelplatz aus.
Anton Reinisch – Sensenschmied von Volders
Anton Reinisch, der Sensenschmied von Volders, wird in der Chronik als „Hühne von Gestalt und außergewöhnlichen Körperkräften und einwandfreien Charakter“ beschrieben. Reinisch wurde vom Rettenberger Landsturm 1797 zum Kommandanten gewählt und führte an die 500 Mann unter der Gesamtführung von Dr. Philipp von Wörndle in die Kampfhandlungen im Pustertal, wo er am 2. April 1797 fiel. Im Rahmen des Gefallenengedenken wurden anlässlich des 220. Todestages auch dem Sensenschmied Anton Reinisch gedacht.
Schützenjahrtag
„Es freut mich sehr und ich sehe es als Zeichen der Wertschätzung, Sie als Ehrengäste bei unserem Schützenjahrtag zu begrüßen“, so Hauptmann Rathgeber zu den erschienenen Ehrengästen, Vikar Szulist und Pfarrkurator Tauderer, Bürgermeister Harb, Bataillonskommandanten Major Frötscher, Hauptmann Oberhofer von Mühlbach in Südtirol, den Obmann der Musikkapelle Markart sowie Ehrenkranzträgerin Rathgeber.
Nachdenken über uns – Elf Leitmotive
Für den Bund der Tiroler Schützenkompanien und damit für alle 17.442 Mitglieder des Bundes, stand das vergangene Jahr besonders unter dem Motto „Nachdenken über uns“. Der Nachdenkprozess, die Abwicklung und insbesondere das Ergebnis – die „Elf Leitmotive“ führen aus, für was die Tiroler Schützen stehen und geben den Schützen Orientierung in ihrem Denken und Handeln.
Leutnant Rettl hielt fest, dass die Tiroler Schützen auf eine intensive Vergangenheit und ausgeprägte Geschichte zurückblicken können. „Der Blick muss jedoch auch nach vorwärts gerichtet sein, ohne zu vergessen – denn Zukunft braucht Herkunft.“, so Leutnant Rettl.
Ehrungen – 255 aktive Jahre
Eine Marketenderin und sechs Schützen können auf insgesamt auf 255 aktive Jahre zurückblicken. Erwin Niederhauser wurde für 55 aktive Jahre der Jahreskranz zur Andreas-Hofer-Medaille verliehen.
v.l.n.r.: Hptm. Oberhofer, Zgf. Niederhauser, Mjr. Frötscher, Hptm. Rathgeber
Erich Klingenschmid, Andreas Klingenschmid, Franz Gabl und Georg Erler wurden für 40 aktive Jahre die Andreas Hofer Medaille verliehen.
Hptm. Oberhofer, Mjr. Frötscher, Hptm. Rathgeber mit Ujg. Andreas Klingenschmid, Olt. Erich Klingenschmid, Ujg. Georg Erler und Ujg. Franz Gabl
Die Speckbacher Medaille für 25 aktive Jahre erhielt Josef Hoppichler. Als eine der wenigen Marketenderinnen Tirols darf Verena Frischmann für 15 aktive Jahre die Haspinger Medaille tragen.
Hptm. Oberhofer, Hptm. Rathgeber, Mjr. Frötscher mit Marketenderin Verena Frischmann und Ptf. Josef Hoppichler
„Wir bleiben weiterhin die Schützenkompanie mit den schnellsten Marketenderinnen auf der Sportrodel“, so Hauptmann Rathgeber. Die Marketenderinnen Verena und Melanie Frischmann haben im Sportrodeln alle Titel gewonnen und können sich Europameisterin, Österreichische Meisterin und Landesmeisterin nennen.
Angelobung – Opa, ich gelobe
Ein besonderer Höhepunkt war die Angelobung der neuen Schützen Stefan Gabl und Matthias Rathgeber. Matthias Rathgeber hätte auf die Gelöbnisformel auch „Opa, ich gelobe“ antworten können, ist er doch der Enkel des Hauptmannes. Bürgermeister Harb freute sich im Namen der Gemeinde, dass die Volderer Schützen keine Nachwuchsprobleme haben.
Hptm. Rathgeber, Stefan Gabl, Fhr. Frischmann und Matthias Rathgeber
Neuwahlen
Alle drei Jahre wird der Vorstand der Kompanie neu gewählt. Die Wahl führte Bataillonskommandant Major Frötscher durch. Es wurde neben Hauptmann Rathgeber und seinen Stellvertreter Oberleutnant Klingenschmid der gesamte Vorstand bestätigt und einstimmig wiedergewählt.
Grußworte der Ehrengäste
Die Ehrengäste dankten den Schützen für die Einladung und gratulieren zu den Leistungen, den Ehrungen und den wiedergewählten Funktionären. Besonders hoben sie auch die sozialen Leistungen der Mitglieder hervor. Hier ist vor allem die Beteiligung an der Aktion „Essen auf Rädern“ zu erwähnen. Seit inzwischen sieben Jahren beteiligen sich zehn Kompaniemitglieder bei der Essensverteilung an Wochenenden. „Auch für uns als Beteiligte, ist es jedes Mal eine erfreuliche Erfahrung, wenn wir sehen, wie dieser soziale Dienst dankbar angenommen wird“, so Hauptmann Rathgeber.
Bürgermeister Harb dankte den Schützen für die Beteiligung am Gemeinde- und Pfarrleben in Volders sowie der aktiven Pflege der Partnerschaft mit der Gemeinde Mühlbach.
Mit einem dreifachen „Schützen Heil“ konnte die Jahreshauptversammlung beendet werden. Die Vorbereitungen für die nächsten Aktivitäten sind schon im Gange, findet doch am 12. Jänner der traditionelle Volderer Schützenball statt.